Freitag, 31. Dezember 2010

4. Dez: Besuch aus Passau

Ich verbringe den Tag damit, für die Uni zu arbeiten. Am Nachmittag fahre ich dann zum Hauptbahnhof, denn ich bekomme Besuch. Alles klappt gut und kurz darauf überlegen Jule und ich, was wir mit dem Rest des Tages anstellen. Da wir beide großen Hunger haben, beschließen wir erstmal nach Hause zu fahren und etwas Schönes zu kochen. Es soll Eierkuchen geben und wir freuen uns schon sehr darauf. Als wir aber mit dem Kochen anfangen wollen, fällt uns auf, dass wir  etwas entscheidendes vergessen haben: Eier :D Zum Glück hat Raja noch eine große Packung im Schrank, aus der wir erstmal welche klauen können - ein Hoch auf die WG! ;)
Das Endergebnis ist dann auch echt gut und alle sind sehr zufrieden. Wir sitzen noch eine Weile gemütlich in der Küche, bevor es wieder los geht. Zusammen mit meiner Mitbewohnerin und einer Bekannten gehen wir in eine Bar mit Disko. Als ich ein paar Schweden zu ihrem lecker aussehenden Getränk befrage, fragen sie mich, ob ich von Gotland käme - Ein kleiner Erfolg! Zwar ist die Musik nicht ganz nach unserem Geschmack, aber trotzdem tanzen wir ein wenig. Zum Abschluss des Abends gehen wir noch ein McFlurry essen.

Samstag, 18. Dezember 2010

29. Nov. - 3. Dez: Prüfungen

Der Winter ist da.
Die nächste Woche verbringe ich hauptsächlich mit lernen, denn Ende der Woche warten zwei Prüfungen auf mich. Dafür muss ich noch ein Buch zu Ende lesen und einige mittelalterliche Texte transkribieren - schließlich habe ich am Donnerstag Paleografieprüfung. Wie das so ist, erscheint einem alles andere viel interessanter, wenn man lernen muss und mit der Geburt von Rajas Neffen ist auch für reichlich Ablenkung gesorgt. Trotzdem bleibe ich aber ganz gut bei der Stange - obwohl natürlich das letzte panische Stresslernen am Abend davor nicht ausbleibt.
Die Paleografiprüfung läuft dann selbst denkbar schlecht: Obwohl die Aufgaben an sich machbar sind, habe ich große Zeitprobleme und werde nicht fertig. Noch nie hatte ich nach einer Prüfung ein derart schlechtes Gefühl.
Am Freitag ist dann die mündliche Prüfung in Schwedisch. Hier fühle ich mich deutlich besser und verlasse den Prüfungsraum mit dem Gefühl, bestimmt bestanden zu haben.


30.11.:Die Rekordkälte macht selbst auf die Schweden Eindruck: Hier gibts Tipps vom Überlebensexperten .:D

Dienstag, 14. Dezember 2010

28. Nov: Gävle

Der Blick aus dem Zug.
 Diesen Sonntag haben meine Mitbewohnerin und ich wieder etwas großes vor: Wir fahren nach Gävle. Dort, etwa zwei Zugstunden nördlich von Stockholm wird heute der größte Julbock Schwedens eingeweiht. Schon die Fahrt dorthin ist ein Genuss: Wir sitzen warm und bequem und schauen uns die vorbeiziehende Winterlandschaft an.

Ein Lob auf die Fotografin. ;)

Dort angekommen sehen wir uns erstmal die Stadt und den Weihnachtsmarkt an. Gävle ist an sich eine relativ normale schwedische Kleinstadt, aber mit den vielen kleinen Marktständen bekommt es ein ganz besonderes Flair. Wir schlendern entspannt durch die Innenstadt, trinken einen Glögg und streifen durch einige Kramläden. Als wir uns die kleine Kirche ansehen, steht dort ein Aufsteller, der von einem Weihnachtskonzert am Nachmittag kündet. Diesen Termin merken wir uns.

In der Altstadt.
 Bald ist es drei Uhr und wir machen uns auf zur Altstadt, in der sich der Bock befindet. Das Tier ist ganz aus Stroh gemacht und mit roten Bändern und Lichtern verziert. Wriklich schön - vor allem jetzt wo rundherum so viel Schnee liegt. Um den Julbock herum ist ein Holzzaun aufgstellt und es stehen Feuerlöscher bereit. Es ist nämlich eine Art Tradition, den Bock anzuzünden: Während die Gävler alles versuchen, um ihren Bock zu schützen, macht sich der Rest des Landes einen Spaß daraus, ihn anzustecken - eine (sehr amüsante) Chronik des Julbocks gibts auf http://merjuligavle.se/English/VISIT-GAVLE/THE-CHRISTMAS-GOAT/History/ - auf der selben Seite kann man auch per Webcam kontrollieren, ob der Bock noch steht :D.
Eben diese Tradition ist auch der Grund, weshalb wir schon am Eröffnungstag da sind: wir wollten den Bock noch "lebend" bewundern. Zur Eröffnung wird eine Rede gehalten und dann spielt eine Band weihnachtliche Musik. Da aber etwa minus 10 Grad sind, halten wir es vor der Bühne nicht sehr lange aus - stattdessen spazieren wir durch die Altstadt. Hier reihen sich kleine süße Holzhäuschen dicht aneinander. Auf dem Weg zurück zur Innenstadt kaufen wir bei einem Stand, der uns schon vorher aufgefallen war, selbstgemachte Lussekatter (schwedisches Weihnachtsgebäck mit Safran) und Pepparkakor, die wir kurzerhand fix im warmen Kaufhaus verzehren.

Es blieben ein paar Krümel...
Danach geht es zum Konzert in die Kirche. Das ist dann auch voll schön: Blechbläser spielen und es wird natürlich auch gesungen. Diese gemütliche Veranstaltung passt perfekt zu unserer Winter-Weihnachtsstimmung. Allerdings bekommen wir währenddessen mächtig Hunger. Deshalb begeben wir uns als nächstes in eine kleine Pizzeria. Die Mitarbeiter dort tragen zu unserer großen Freude alle Weihnachtsmannmützen. Wir unterhalten uns gut mit dem Mann am Tresen: Er kommt aus Antalya und erzählt uns, dass dort ja auch immer viele Deutsche sind. ;) Die Pizza ist dann auch wirklich gut und wir können uns gut gestärkt zurück zum Julbock begeben.. Mittlerweile ist es dunkel und er sieht noch romantischer aus. Anschließend wandern wir noch ein wenig am Ufer des Flusses entlang, der durch die Stadt führt, bevor wir in den Zug nach Hause steigen.

Abends halb sieben in Gävle. ;)

Donnerstag, 9. Dezember 2010

27. Nov: Skokloster Slott

Bålsta - das Ende?
Der Morgen wird keineswegs so schlimm wie erwartet. Zwar stoße ich mir gehörig den Kopf, als ich beim Klingeln des Weckers hochschrecke, aber wenigstens bin ich jetzt wach. Bald darauf sind meine Mitbewohnerin und ich am Hauptbahnhof. Wir haben noch etwas Zeit, bis der Zug kommt und so beschließen wir noch einen Kaffee beim Pressbyrå zu holen. Natürlich bleibt es nicht dabei: Obwohl wir gefrühstückt haben, trägt jeder von uns auch ein Schokocroissant aus dem Laden. Auf dem Bahnsteig treffen wir uns wie geplant mit zwei meiner Studienkolleginnen und sitzen bald zufrieden im Zug. Unser Ziel ist Skokloster: Dort gibt es ein Schloss, das laut Reiseführer im Winter besonders romantisch ist. Dieses Wochenende findet dort zudem ein Weihnachtsmarkt statt. In Bålsta müssen wir umsteigen und fühlen uns schon hier als wären wir am Ende der Welt. Als wir dann aber im Bus sitzen und immer wieder verschneite Haltestellen passieren, die scheinbar mitten im Nirgendwo stehen, kommen wir uns noch einsamer vor.

Die Kirche in Skokloster.
Das Schloss selbst.
Blick auf den Mälaren.
Dann ist es soweit: Wir sind in Skokloster und es sieht wirklich wunderbar aus: Das hübsche Schlösschen steht mitten in einem Winterwunderland und es schneit immer weiter. Von der kleinen Anhöhe, auf der das Schloss steht, kann man auf den Mälaren schauen, der gerade dabei ist, zuzufrieren. Schon vor dem Schloss sind zwei Süßwarenstände aufgebaut. Es duftet nach gebrannten Mandeln. Im Schlosshof ist dann der eigentliche Markt: Hier werden Lebensmittel aus der Region, heimisches Kunsthandwerk und auch so mancher Nippes angeboten. Wir schlendern durch die Stände und bemitleiden die Marktfrauen und -männer. Schließlich sind ungefähr minus 8°C! Selbst uns, die wir an den Ständen vorbeibummeln, wird langsam aber sicher kalt. Daher beschließen wir, im Schlosscafé einzukehren. Dort ist es ziemlich voll, offenbar waren wir nicht die einzigen, die sich nach einem warmen Getränk sehnten. Wir haben Glück und finden einen guten Platz. Bald darauf hat jeder einen Snack und etwas warmes zu trinken. In meinem Fall gibt es weihnachtlich gewürzten Schokokuchen und einen Becher Glögg.
Wir verquatschen einiges an Zeit und sclhließlich ist es nur noch eine halbe Stunde bis zur Schlossführung. Die nutzen wir, um ein Stück runter zum Wasser zu gehen. Wir stapfen durch den hohen Schnee und machen unglaublich viele Fotos. Schließlich stehen wir am Ufer vor einem kleinen Steg. Ich setze zum Testen vorsichtig einen Fuß auf das Eis am Ufer, aber es beginnt schnell zu knacken und ich ziehe mich zurück.  Kaum sind wir da, müssen wir uns auch schon auf den Rückweg machen, um die Führung nicht zu verpassen. Schließlich ist das unsere einzige Chance, das Schloss von innen zu sehen.

Wir rasten lieber drinen . ;)
Überall liegt eine dicke Schneedecke.

Wir schaffen es pünktlich zum Treffpunkt und begeben uns in die bisher verschlossenen Räume. Zwar hat der Zahn der Zeit an einigen Stellen schon ordentlich am Schloss genagt, aber doch ist es sehr schön erhalten. In den Fluren sind weise Sprüche in vielen Sprachen an die Wand gemalt. Wir finden sogar ein paar deutsche Zeilen. Beeindruckend ist auch die Waffensammlung des Schlosses. Hier findet sich allerlei Kriegstechnik aus dem 17. Jahrhundert. Außerdem gibt es einen nicht fertig gestellten Raum, in dem alle Werkzeuge und Techniken dieser Zeit erhalten sind: Als der Schlossherr starb, befürchteten die Handwerker, dass sie nicht mehr bezahlt würden und ließen alles stehen und liegen. Seither sind in dem Raum keine Veränderungen mehr vorgenommen worden. Heute rieselt an zwei Stellen der Schnee durch die Decke. Auch die herrschaftlichen Wohnräume sind einen Besuch wert. Wir erfahren, dass die Möbel nicht etwa alle an der Wand stehen, damit neuzeitliche Besucher ihnen keinen Schaden zufügen, sondern weil das im 17. Jahrhundert so üblich war. Man sparte - vor allem in den Repräsentationsräumen - Platz und rückte die Möbel dann bei Bedarf dorthin, wo man sie brauchte.

Romantisch.
Das Ufer.
Nach der Führung haben wir noch eine halbe Stunde, bevor der letzte Bus zurück fährt. Diese Zeit verbringen wir damit, uns die kleine Kirche neben dem Schloss anzusehen. Sie ist von innen sehr hübsch und die Wandverzierungen erinnern mich ein wenig an die Kirche in Kessin. Kurz bevor wir gehen müssen, wird in der Kirche sogar noch ein wenig gesungen. Schön!

In der Kirche.



Auf unserer Fahrt zurück durch die Winterlandschaft beschließen wir, heut abend noch zu einem Konzert zu gehen: Ein Kollege meiner Mitbewohnerin hat mit seinem Chor einen Auftritt. Wir genehmigen uns ein Abendessen bei MAX (der schwedischen Variante von McDonald´s) und treffen dann rechtzeitig an der Filadelfiakyrkan ein. Dort sind wir überrascht, wie viele Leute dort sind und sich schon 20min vorher an den strategisch günstigen Eingängen zum Konzertsaal drängen. Wir bekommen durch unseren Kontakt deutlich billigere Karten und den Tip, wo wir am besten sitzen sollten. Alles klappt super und wir sitzen schließlich in der Loge direkt hinter dem Tontechniker - sowohl Sicht als auch Sound sind also perfekt. Das Konzert selber ist sehr schön: Die drei auftretenden Chöre singen toll und machen eine interessante Show. In der Pause bekommen wir sogar eine kleine Demo-CD in die Hand gedrückt.
Beim Konzert.
Nach dem Konzert sind wir dann aber alle etwas platt und machen uns schnurstracks auf nach Hause. Meine Mitbewohnerin und ich werden an der Bahnstation noch von einem alten Herren angesprochen. "Wollt ihr ein Starter-Kit?", fragt er uns. Natürlich haben wir keine Ahnung, wovon er redet. Unsere ratlosen Gesichter bringen ihn aber nur dazu, diese kryptische Frage noch dreimal zu wiederholen. Schließlich wedelt er mit einem Heftchen mit der selben Frage auf dem Cover - Werbung für eine Kirchgemeinschaft. Als wir dieses Angebot ablehnen, ist er sichtlich unzufrieden. Er grummelt vor sich hin, dass die jungen Leute sich ja heute nicht mehr konfirmieren würden und setzt sich zu uns auf die Bank. Zum Glück kommt unsere Bahn gleich.

Dienstag, 7. Dezember 2010

26. Nov: Dinner und Party

Am Freitag  lasse ich es zunächst ruhig angehen, bevor ich mich am Nachmittag zum Sport begebe. Nach dem Bodypump gönnen wir Mädels uns einen gemütlichen Muffin, bevor ich mich aufmache, um ein wenig einzukaufen. Zwar meinte Alex, ich bräuchte nichts mitbringen, aber trotzdem besorge ich Cider und Süßigkeiten - Nachtisch ;)
Gegen acht holt Alex mich und die anderen Mädels dann von der Bahnstation ab und führt uns zu seiner geräumigen Einraumwohnung. Wir finden den Serben geschäftig rührend am Herd vor. Gerade macht er die Vorspeise: Spargelsuppe aus der Tüte. Die beiden haben ein richtiges Menü geplant: Suppe, Salat, Fisch, selbstgemachte Knödel und Soße. Einziges Problem: Der "Herd" besteht aus zwei Kochplatten und der enorme Geschirrverbrauch beim Kochen sorgt dafür, dass die Jungs Alex´ paar Teller ständig abwaschen müssen. Uns drei Mädels wird verboten, zu helfen, aber das ist in Anbetracht der Enge in der Küche vielleicht auch besser so. Wir sitzen also rum und quatschen, während wir die Jungs beim Kochen beobachten. Dann endlich ist es soweit: Das Essen ist fertig und schmeckt ausgezeichnet. Alle sind zufrieden und wir unterhalten uns gut.
Unigebäude im Schnee.
Später beschließen wir, noch tanzen zu gehen. Zuerst landen wir in einem Unipub, in dem gerade eine Balkanparty stattfindet. Da wir allerdings alle nicht so begeistert davon sind, gehen wir nach einem Drink weiter zum nächsten Lokal. Hier ist eine Latinparty in vollem Gange. Das ist schon besser. Der Serbe ist auch gleich hin und weg und will mit mir tanzen. Früher hat er professionell getanzt und so bin ich sehr erstaunt, als ich mich auf das Experiment einlasse: Er schafft es in kürzester Zeit, mir die Grundschritte von Salsa und Merengue beizubringen und führt mich dann so gekonnt über die Tanzfläche, dass weder mein mangelndes Taktgefühl noch meine tapsigen Füße, die die Schritte bei jeder neuen Figur wieder vergessen, ins Gewicht fallen. Das ganze macht großen Spaß und wir ernten viel Lob von meinem Mentor.
Gegen zwei Uhr nachts fällt mir ein, dass wir morgen nach Skokloster fahren und ich früh aufstehen muss. Ich mache mich also auf den Weg nach Hause. Allerdings muss ich ziemlich lange auf meine Bahn warten. Ich öffne eine Tüte Gummitiere und langweile mich, bis sich ein Typ neben mich setzt, der auch auf der Balkanparty war. Ich biete ihm Süßigkeiten an und wir kommen ins Gespräch. Es stellt sich heraus, dass er Kanadier ist, aber jahrelang in Berlin studiert hat, bevor er zum Austausch nach Stockholm kam. Wie klein die Welt doch ist! In seiner Gesellschaft vergeht die restliche Wartezeit dann auch recht schnell. Schließlich bin ich halb vier zu Hause und sehe dem Aufstehen in viereinhalb Stunden ängstlich entgegen. ;)

Donnerstag, 2. Dezember 2010

22. - 25. Nov: Schnee!!

Blick aus dem Küchenfenster.

Montag geht dann der Ernst des Lebens wieder los: Es ist die letzte Paleografiestunde vor der Prüfung und wir üben hauptsächlich. Am Dienstag treffe ich mich wieder mit meinem Sprachtandem: Diesmal gehen wir nicht in die Muffinsfabriken sondern in die Chokladfabriken in Södermalm. ;) Suuperlecker!!
Am nächsten Tag beginnt es so richtig zu schneien - zwar war es die letzten Tage auch schon kalt gewesen, aber die paar gefallenen Flocken waren schnell wieder geschmolzen oder auf der Erde zu einer gefährlichen Eisschicht gefroren. Nun aber gibt es schönen Schnee und ich bin begeistert. Als mir mein Mitbewohner nach dem Sport vom vorausgesagten Schneesturm erzählt, sehe ich diesem Ereignis zu seiner großen Verwirrung eher aufgeregt entgegen.
 Auch am Donnerstag schneit es wieder und ich bin sehr zufrieden. Abends gehe ich mal wieder zum Sprachcafé. Wir sind eine nette Runde und ich treffe auch meinen Mentor wieder. Er hat gerade Besuch von einem Serben, den er beim Auslandssemester in Lissabon kennengelernt hat. Gemeinsam gehen wir nach dem Sprachcafé noch in eine Bar in der Nähe. Als die beiden erzählen, dass sie morgen Fisch kochen wollen, bin ich ganz begeistert und drohe damit, vorbeizukommen. Eigentlich nur ein Scherz, aber am Ende des Abends sind ich und ein paar andere dann wirklich eingeladen.

Weihnachtsbaum in Rågsved - romantisch oder gefährlich? ;)

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Einschub: 1. Dez: Onkel Raja!!


Ich war gerade beim Lernen für Paleografie und wurde plötzlich von einem Schrei aus dem Nebenzimmer aus meinen Gedanken gerissen. Nach einem geradezu unanständig lauten, kurzem Telefongespräch wurde ich dann leicht hysterisch gerufen. Was war denn da los?? Leicht besorgt begebe ich mich in den Flur und werde sofort stürmisch umarmt. Mein Mitbewohner ist ganz aus dem Häuschen und erzählt mir schließlich, dass sein Bruder in Dubai gerade einen Sohn bekommen hat. Nun, da ich endlich weiß, worum es geht, können  wir uns gemeinsam freuen. Onkel Raja hat auch gleich einen Plan: es soll gefeiert werden! Für heute abend will er etwas besonderes zu Essen besorgen (wahrscheinlich Torte) und dann gibt es eine Mini-WG-Party. Schließlich sind wir drei ja auch fast sowas wie eine kleine Familie...

14:30: beginnender Sonneuntergang und  -9°.

Dienstag, 30. November 2010

21. Nov: Terrakottaarmée

Im Bunker.
 Am nächsten Tag fahren wir alle gemeinsam in die Stadt. Dort ist in einem Bunker auf Skeppsholmen gerade ein Teil der berühmten chinesischen Terrakottaarmée zu sehen. Zwar müssen wir eine gute halbe Stunde anstehen, als wir aber erstmal drin sind, gibt es nichts zu bereuen: Das Ganze ist megainteressant und auch dass die Ausstellung in einem alten Bunker stattfindet, trägt zur besonderen Stimmung dort bei. Einziges Manko: Es ist sehr voll und die Besucher drängen sich vor den Glaskästen mit den Terrakottasoldaten. Ich hätte diese einzigartige Ausstellung gerne mehr für mich gehabt, um die Kunstwerke auf mich wirken zu lassen und alles noch ein wenig genauer anzusehen.



Tönerner Krieger.
Nach diesem kulturellen Leckerbissen haben wir Hunger und machen uns auf nach Gamla Stan. Dort gibt es zuerst etwas warmes und dann Kaffee und Kuchen -schließlich ist das Wetter draußen schon wieder grau und feucht, sodass es uns nicht leid tut, ein wenig Zeit im Café zu vertrödeln.Während meine Mitbewohnerin und ihr Besuch nun noch ins Vasamuseum gehen, haben wir beschlossen, uns im Kino gemütlich einen Film anzusehen. Als wir im Kino ankommen müssen wir jedoch leider feststellen, dass es für den Film, den wir gerne sehen würden, keine Karten mehr gibt. Nach langem Überlegen und Kartenlesen landen wir schließlich im NK. In diesem Nobelkaufhaus schlendern wir durch die große Delikatessenabteilung und schauen uns gemütlich alles an. Ich werde schwach und kaufe ein Himbeer-Pfirsich-Müsli (sehr lecker!). Als das Kaufhaus schließt, haben wir noch knapp einenhalb Stunden übrig. Diese verbringen wir quatschend im Kulturhuset. Wir sind nicht die einzigen, die sich vor dem unangenehmen Wetter in das Foyer des Theaterhauses geflüchtet haben: viele Punks, ein paar Obdachlose und einige Zeitvertrödler wie wir halten sich hier auf. Wir unterhalten uns gut und lachen uns über einen Stummfilm kaputt, der auf einem großen Fernseher in Endlosschleife läuft.
Die Zeit fliegt schnell vorbei und bald ist es Zeit: Jules Zug fährt und ein tolles Wochenende geht zu Ende.

Sonntag, 28. November 2010

20. Nov: Djurgården und Vasamuseet

Winterboten...

Am nächsten Tag fahren wir gleich nach dem Frühstück los. Obwohl es ein wenig "schneenieselt", wollen wir nach Djurgården und dort ein etwas spazieren gehen, bevor wir pünktlich zur Führung ins Vasamuseum gehen. Wir steigen also Waldemarsudde aus und beginnen unsere Wanderung. Aufgrund der unangenehmen feuchten Kälte entwickeln wir bald ein starkes Bedürfnis nach einer Pause im Warmen. Wir gehen also langsam zurück und haben das Kaffee des Kunstmuseums in Waldemarsudde zum Ziel. Dort scheint heute eine Veranstaltung zu sein, denn es sind unglaublich viele Menschen an diesem sonst so abgeschiedenen Ort. Nachdem wir eine Weile gesucht haben, wühlen wir uns durch die Menge im Foyer des Museums und erfahren von einer Mitarbeiterin, dass man um in das Café zu kommen durch die Ausstellung gehen und Eintritt zahlen muss. Ein wenig enttäuscht ziehen wir wieder ab und machen uns auf den Weg zur Straßenbahn. Die Rettung kommt in Form eines kleinen Lokals am Wegesrand - eine Zweitfiliale des Museumscafés. Kurz darauf sitzen wir sehr zufrieden mampfend in dem niedlich eingerichteten kleinen Gastraum.

... und Herbstreste.

Nach dieser Stärkung geht es dann weiter ins Vasamuseum. Dort sehen wir uns ersteinmal auf eigene Faust um, bevor wir die schwedische Führung mitmachen (Tollerweise sind alle Führungen im Eintrittspreis mit drin). Es ist sehr interessant, auch für mich, die ja schon das zweite Mal die Vasa besichtige. Nach nur 25min ist sie allerdings schon vorbei. Das ist jedoch kein Problem, denn nun beginnt im Kinosaal des Museums ein Film über die Bergung und Konservierung der Vasa - nichts wie hin! ;) Kurz darauf beginnt noch eine weitere Führung, diesmal mit dem Fokus auf die Lebensumstände an Bord. Sie ist anfangs etwas langweilig für uns, denn es wiederholt sich einiges aus unserer ersten Führung. Dann allerdings gehen wir in den Teil des Museums in dem man einen Teil des Innenraumes des Schiffes nachgebaut hat und unser Führer erzählt uns, wie die Lebensumstände auf der Vasa gewesen wären, wäre sie nicht gesunken. Wir erfahren von der praktisch nicht vorhandenen Hygiene und der Enge an Bord und von einem Steuermann, der sich auf  Zurufe verlassen muss, weil er selbst innerhalb des Schiffes steht und kaum nach draußen sehen kann. Auch berichtet er uns, dass die Macher von Fluch der Karibik stark von der Vasa beeinflusst waren, als sie die Black Pearl entwarfen. Das alles ist unglaublich interessant und da wir nach der Führung noch ein wenig weiter durch das Museum laufen, verlassen wir es erst, als es 17 Uhr schließt.

Im Kanonendeck.

Aus dem kalten Nieselwetter sind mittlerweile echte kleine Schneeflocken geworden, die uns begrüßen, als wir in den dunklen Stockholmer Abend treten. Spontan beschließen wir nocheinmal nach Gamla Stan zu fahren, denn dort wurde heute ein Weihnachtsmarkt eröffnet. Dort angekommen bin ich allerdings etwas enttäuscht: Der Markt auf dem Stortorget ist sehr klein und eher unspektakulär. Trotzdem ist es ein netter Abschluss unseres Ausfluges, an den Ständen vorbeizuflanieren, sich die angebotenen Waren anzusehen und das ein oder andere zu probieren.

Geradezu ein Symbol der Globalisierung.



Auf dem Nachhauseweg bekommen wir langsam Hunger. Als wir gerade am Überlegen sind, was wir denn heute kochen sollen, meldet sich meine Mitbewohnerin: Sie und ihr Besuch machen Köttbullar. Super! Es wird wieder ein netter Quatschabend und diesmal trinken wir auch etwas Wein. Als ich mir das Etikett der Flasche etwas genauer ansehe, erlebe ich eine große Überraschung: Der Wein, den ich aus Estland mitgebracht hatte, kommt aus Deutschland - und nicht irgendwo aus Deutschland, nein, aus Neubrandenburg! :D Ist die Welt nicht klein?

Donnerstag, 25. November 2010

19. Nov: Besuch aus Göteborg

Mein Tag beginnt aktiv: Ich räume auf und putze ein wenig, denn heute bekomme ich Besuch: Jule und ich studieren in Berlin zusammen und sind nun zeitgleich mit ERASMUS in Schweden - sie in Göteborg, ich in Stockholm. Als ich sie dann gegen Mittag am Hauptbahnhof abhole, ist die Freude bei beiden groß: Endlich können wir uns ohne technische Hilfsmittel austauschen. Der erste Weg führt uns zurück nach Rågsved: Wir laden das Gepäck ab, trinken einen Kaffee und planen unser gemeinsames Wochenende.
Geschenke??! :)
Daraufhin fahren wir wieder in die Stadt: Auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken durchstöbern wir die Läden in Gamla Stan und auf der Drottninggata. Wir werden beide fündig und werden einiges an Geld los. Nach diesem Erfolg beschließen wir den Menschenmassen in der Innenstadt den Rücken zu kehren und zu Hause gemütlich zu kochen. Es gibt Spaghetti Bolognese und wir beide freuen uns schon sehr darauf, mal wieder Fleisch zu essen. Aufgrund der hohen Preise (und in meinem Fall auch aufgrund mangelnder Kochbereitschaft) gibt es das in Schweden eher selten. Wir kaufen also alles nötige und fahren nach Hause, wo wir gleich damit beginnen, die Soße zu kochen. Kurz darauf kommt meine Mitbewohnerin an. Sie hat auch grad Besuch und so wird es ein geselliges Abendessen. Wir vier quatschen noch eine ganze Weile und sind schließlich erst halb eins im Bett.

Dienstag, 23. November 2010

15. - 18. Nov: Verwirrung

Die Woche beginnt ein wenig sinnlos. In meinem schriftlichen Schwedischkurs sind von 12 Mann gerademal 4 da. Nur einer dieser vier (zugegebenermaßen nicht ich) hat den Text geschrieben, der zu heute Hausaufgabe war. Nach einer kurzen Diskussion über diesen einen Text muss die Lehrerin feststellen, dass außer mir niemand der Teilnehmer sein Lehrbuch dabei hat. Das führt zu einer deutlichen Frustration aller Beteiligten. Schließlich bekommen wir den Stoff der heutigen Stunde als Hausaufgabe auf und werden schon nach der Hälfte der Unterrichtszeit nach Hause geschickt. Zum Glück steht nach dieser sinnlosen Stunde noch etwas tolles für mich auf dem Programm: Paleografie. Das ist dann auch wirklich interessant und so kehre ich zum Schluss doch noch gutgelaunt nach Hause zurück.
Am nächsten Tag ist dann wieder schwedisch. Diesmal allerdings mündlich. Ich bin vorbereitet und erkläre den anderen, warum es wichtig ist, zu wählen. Danach fahre ich nach Hause und koche Suppe. Während ich gerade voll dabei bin, klingelt mein Handy: Mein Sprachtandem ist dran. Es stellt sich raus, dass wir uns per Mail katastrophal missverstanden haben - sie dachte, wir wären verabredet, ich nicht. Nun steht sie also alleine an unserem Treffpunkt und wartet. Ich bekomme erst ein unglaublich schlechtes Gewissen, aber als wir uns auf Fehlersuche in unseren E-mails begeben stellen wir fest, dass wir beide uns ziemlich missverständlich ausgedrückt haben. Wir verabreden uns dann einfach für die nächste Woche nochmal. Abends bin ich mit einer Freundin zum Sport verabredet. Als wir in die Turnhalle gehen, müssen wir feststellen, dass sie sich im Tag geirrt hat - zur Zeit findet gar kein Kurs statt, den wir besuchen möchten. Eine Lösung ist schnell gefunden: Dann gehen wir halt nur in die Sauna. Da es zwischen den Kursen im Umkleideraum schön leer ist, benutzen wir ihn als Ruheraum und schaffen somit 2 Saunagänge. Danach haben wir Lust auf einen kleinen Abschlusstrunk und begeben uns auf die Suche nach einem netten Lokal. Schließlich landen wir mit einem Mojito in der Hand in einem kleinen Pub nahe des Hauptbahnhofs. Unser Getränk ist zwar ziemlich klein aber doch recht stark, sodass wir danach noch fix zu McDonalds essen gehen müssen.
Mittwochs treffen wir uns dann wieder. Zuerst gebe ich ihr und einer Leidensgenossen ein wenig Schwedisch-Nachhilfe, dann gehen wir zum Sport - diesmal ist es der richtige Kurs. Danach haben wir noch eineinhalb Stunden Zeit, bevor die Studentendisko anfängt. Wir beschließen, die Zeit im McDonalds abzusitzen, denn hier haben wir gestern McFlurry mit Toblerone gegessen - mein neues Lieblingseis ;) Peinlicherweise steht an der Kasse wieder der selbe Mitarbeiter und wir fühlen uns ertappt. ;) Gut gelaunt und frisch gestärkt stehen wir später vor der Disko - nur um festzustellen, dass sie heute geschlossen hat. Wie sollte es nach dieser Woche auch anders sein?
Donnerstag wird dann ein ruhiger Tag: Erst Paleografie und dann Wäschewaschen und Wohnung putzen zu Hause.

Sonntag, 21. November 2010

12. - 14. Nov: Tallinn

Bei der Abfahrt vom Värtahamnen.
Als ich am Freitag aufwache, bin ich gut gelaunt und auch ein wenig aufgeregt, denn heute fahren wir nach Tallinn. Wir sind fünf Mädels und haben ein Last-Minute-Angebot der Siljaline gebucht: Für zwei Nächte auf der Fähre und einen Tag in Tallin bezahlen wir pro 4-Mann-Kajüte nur 100kr. Ein Schnäppchen!

Der Eingang zur Altstadt.
Als wir gegen fünf das Schiff betreten, bin ich verblüfft: Das ganze macht einen geradezu luxuriösen Eindruck: Alles glänzt und blinkt. In unseren Kajüten gibt es sogar einen Fernseher. Auf dem Schiff gibt es eine Pianobar und einen Pub - beide mit Livemusik und eine Disko, dazu mehrere Restaurants und eine Art Showtheater. Kurz nach dessen Öffnung sehen wir uns auch den Bordshop an und decken uns mit Cider und Süßigkeiten für den Abend ein. Ich finde spottbillige estnische Schokolade (weiß mit Blaubeer und crisp) und bin happy. Wir essen unser "Abendbrot" (in meinem Fall bestehend aus einem Stück Pizza, viel estnischer Schokolade und Cider) und gehen dann zum ersten Programmpunkt im Theater: Es gibt eine kurze Powerpoint mit Informationen und Tips rund um Tallinn. Danach legen wir eine kurze Lesepause ein, bevor wir uns wieder im Theater einfinden: Hier findet halb 12 eine Vorstellung mit dem Motto "Welcome to the Circus" statt. Wir sind alle beeindruckt von der Professionalität des Ganzen. Es ist eine einstündige Show in der die Tänzer mindestens 3 mal ihre aufwendigen Kostüme wechseln, wärend ein artistisches Clownsduo uns unterhält. Es ist wirklich fast wie im Zirkus. Danach beginnt eine Band zu spielen und wir tanzen ein wenig. Unsere Freude wird allerdings durch die übermäßige Aufmerksamkeit meist betrunkener Herren getrübt. Zum Glück sind wir zu fünft und werden alle unsere Verehrer wieder los. Als die Band aufhört, machen wir noch einen kleinen Abstecher in die Disko. Dort wird das Tanzen besonders spaßig, denn wir sind jetzt auf der offenen See, was deutlich am Wellengang zu merken ist. Wir bleiben aber nicht allzulange: Schließlich wollen wir uns morgen die Stadt ansehen und fit sein.

Ein Teil der Stadtbefestigung.
Blick auf die Stadt.

Als wir am nächsten Morgen das Schiff verlassen, sind wir bestens gelaunt - und hungrig. Wir begeben uns also direkt in die Altstadt und auf die Suche nach einem Kaffee. Als wir einen Ort zum Frühstücken gefunden haben, sind wir schon ein gutes Stück gelaufen und haben auch schon einige Fotos gemacht. Die Bedienung in dem kleinen Café scheint sich ehrlich zu freuen, dass im Lokal mal was los ist. Nach dieser Stärkung geht es weiter durch die Stadt. Es nieselt ein wenig, aber trotzdem ist es wunderschön. Wir steigen auf einen Aussichtspunkt und stellen fest, dass wir uns im schönsten Teil der Stadt befinden. Ansonsten scheint Tallinn aus vielen Plattenbauten zu bestehen. Wir schlendern also durch die romantischen Straßen der Altstadt und kommen bald an eine russisch-orthodoxe Kirche. Schon von außen ist sie prachtvoll mit goldenen Heiligenbildern geschmückt, als wir aber den Innenraum betreten, wird der Unterschied zu evangelischen oder katholischen Kirchen noch deutlicher: Das Gotteshaus ist mit viel Gold prunkvoll ausgestattet. Auch die gut riechenden und leicht rußenden Bienenwachskerzen, die die Gläubigen  hier anzünden, unterstützen die spezielle, feierliche Stimmung in der Kirche. Wir, die wir beim Betreten der Kirche sorgsam unsere Mützen abgenommen haben, sind allerdings verwirrt, als wir beim Rausgehen eine Frau beobachten, die sich vor dem Reingehen extra ein Kopftuch umbindet. Mittlerweile habe ich herausgefunden, dass eine Kopfbedeckung beim Gebet für Frauen in der russisch-orthodoxen Kirche üblich ist, was auf eine Aussage Paulus´ zurückgeht.
St. Nikolaikirche.
Kurz darauf kommen wir an der alten Stadtmauer an. Die kann man gegen einen kleinen Obulus (30 estnische Kronen, also nicht ganz 2 Euro) auch begehen. Leider haben wir aber noch keinen Bankautomat gefunden und es ist nicht möglich, mit Karte zu zahlen. Bald darauf betreten wir den Rathausplatz (Raekoja plats) - Das Zentrum des alten Tallinn. Hier gibt es auch einen Bankautomaten und ich halte endlich estnisches Geld in den Händen. Nächste Station ist das Olde Hansa: In diesem nur mit Kerzen beleuchteten Restaurant kann man mittelalterliche Mahlzeiten bestellen. Ich ordere einen gewürzten Wein des Hauses und ein Gericht mit Lachs. Die leckeren Speisen werden in altertümlichen Bechern und Tongeschirr gereicht.
Nach dieser Stärkung gehen wir zurück zur Stadtmauer und besichtigen sie mithilfe unserer neuerworbenen Kronen. Eine lohnende Investition!
Im Anschluss schlendern wir noch ein wenig durch die Stadt, bevor wir uns gemütlich auf den Rückweg machen. Bevor wir wieder aufs Schiff gehen, kaufen wir noch ein wenig ein: Neben einem kleinen Abendessen kommen natürlich Wein und Schokolade in den Einkaufskorb. Schließlich müssen wir doch die günstigen Preise ausnutzen. Zu meiner großen Erheiterung bekomme ich an der Kasse einen Zwei-Kronen-Schein als Rückgeld - umgerechnet etwa 16 cent ;) Diese allerletzten estnischen Kronen geben wir später auf der Fähre für einen Kaffee aus. Abends ist dann auch wieder eine Tanzshow - sogar mit anderem Programm als auf der Hintour. Auch an diesem Tag tanzen wir danach noch ein wenig und bekommen von einem dicken Herrn um die 50 ein etwas fragwürdiges Kompliment: "You dance like niggers!...You know, they have the rythm in their blood." Da die Musik aber an diesem Tag nicht ganz so gut ist und um weiteren Annäherungsversuchen zu entgehen, begeben wir uns diesmal etwas früher ins Bett.
Am nächsten Vormittag kommen wir dann wieder in Stockholm an. Nachdem wir zu Hause gemütlich gebruncht und viel Kaffee getrunken haben, begeben meine Mitbewohnerin und ich uns nach Kungshamra -  in den angeblich größten IKEA der Welt. Allerdings kommt er uns gar nicht so monströs vor. Trotzdem wird es ein netter Ausflug, zumal man hier einen Kaffee und ein Kanelbulle für nur 5 kr bekommen kann. ;)

Die Speisekarte des Olde Hansa.

Die Stadtmauer.

Dienstag, 16. November 2010

7. - 11. Nov: Ruhige Woche

Sonntag wird für mich sehr ruhig, da ich freitag nacht kaum geschlafen habe und es gestern auch spät war, bin ich zu müde für große Ausflüge. Stattdessen mache ich einen Mittagsschlaf und Hausaufgaben, bevor meine Mitbewohnerin und ihr Besuch nach Hause kommen und wir eine kleine Skatrunde veranstalten.
Am nächsten Tag gehe ich dann zu meinem Paleographiekurs. Es ist ebenso interessant wie letzte Woche: Zwar ist das ganze etwas kniffelig, weil ich kein Latein kann, aber da es hauptsächlich darum geht, die Buchstaben und Abkürzungen in den alten Schriften zu erkennen, habe ich trotzdem ein paar Aha-Erlebnisse. Außerdem unterhalte ich mich ein wenig mit meiner Banknachbarin.

Origami für Fortgeschrittene.
Dienstags geht es erst zum Schwedischkurs und dann treffe ich mich wieder mit meinem Sprachtandem. Das Wetter ist furchtbar: kalt und nass klatscht der Schneeregen (die Schweden nennen diese Art von Niederschlag lautmalerisch "slask") vom Himmel. Zudem ist starker Wind, der dafür sorgt, dass man trotz guter Jacke an allen ansonsten geschützten Stellen schräg von der Seite nass wird. Diese Wettersituation sorgt für das erste schneebedingte Verkehrschaos hier in Stockholm (mich betrifft es aber zum Glück nicht) und sorgt dafür, dass mein Tandem und ich wieder in der Muffinfabrik landen: Der Weg dorthin ist für uns am kürzesten. ;) Diesmal probiere ich den Lyxchoklad- Muffin und bin im wahrsten Sinne des Wortes überwältigt: Die Leckerei ist so groß und mächtig, dass ich beinahe daran scheitere und die kompletten 2 Stunden brauche, um sie aufzuessen.
Mittwoch ist dann ganz ruhig: Ich verbringe den größten Teil des Tages mit Lesen und Fernsehen.
Donnerstag dann wieder Paleographie: Diesmal behandeln wir altschwedische Texte und ich verstehe deutlich mehr. Wenn man eine Erwartung hat, was dort stehen sollte und den Zusammenhang versteht, ist es viel einfacher, die alten Schriften zu entziffern. Diesmal unterhalte ich mich mit einer Kursteilnehmerin die ganze Pause lang über Kaffee. Immerhin. ;)  Abends ist dann Wäschewaschen angesagt. Meine Mitbewohnerin und ich vertreiben uns die Zeit zwischen den einzelnen Arbeitsschritten mit Lebkuchenessen und Sternebasteln. Ihrer wird diesen Abend sogar noch fertig und hängt jetzt in der Küche.

Montag, 8. November 2010

6. Nov: Tyresta Nationalpark

Urskogen - Urwald.

Am Samstag steht wieder ein großer Ausflug an: Diesmal geht es in den Tyresta Nationalpark südlich von Stockholm. In etwa eineinhalb Stunden erreichen wir mit Bus und Bahn Tyresta By. Das "Dorf" stellt sich als ein großer Parkplatz heraus. Heute ist nicht nur Samstag, sondern auch ein Feiertag (Gustav Adolfsdagen - der Todestag von Gustav II Adolf, der 1632 in der Schlacht bei Lützen fiel). Deshalb ist der Parkplatz gut gefüllt und in meinem Kopf macht sich die Befürchtung breit, unser ruhiger Tag in der Natur könnte weniger idyllisch werden als gedacht.


Feuchtgebiet in Tyresta.

Bylsjön.

Wir besorgen im Nationalparkcenter fix eine Karte und wandern los. Unser Ziel ist Nyfors auf der anderen Seite des Parks. Kaum sind wir los, kommen wir an einem Abzweig vorbei. Hier beginnt der Rundweg "Urskogsstigen". Nach kurzem Überlegen entscheiden wir uns für diesen urigen Umweg. Schließlich wollen wir ja Natur erleben. Unsere Entscheidung steltl sich als goldrichtig heraus und so wird dieser erste Abschnitt unseres Ausfluges schonmal ein Erlebnis.
Nach diesem Abstecher geht es weiter auf unserer eigentlichen Route. Die Besucher des Parks verteilen sich auch ganz gut und wir sind größtenteils alleine. Es sind um die Null Grad und den ganzen Tag verschwindet der morgendliche Raureif nicht von den Pflanzen. Auch die Holzplanken, die an vielen Stellen den Weg ausmachen, sind oft glatt. Am Ende des Tages hat jeder von uns mindestens einen Beinahe-Ausrutscher hinter sich. Unser Weg führt uns bald zu einem wunderschönen See. Hier sind allerdings alle sonnigen Uferplätze schon von anderen Ausflüglern belegt. An einer extra dafür angelegten Raststelle grillen Kinder sogar Marshmallows über einem kleinen Feuer. Am nächsten See ist es dann soweit: Wir finden einen schönen Rastplatz und machen eine wohlverdiente Pause. Ich habe natürlich etwas von meinem selbstgebackenen Brot dabei. Herrlich!

Sonnenschein beim Picknick am Årsjön.
Zeichen der Zivilisation.



















Mit dem Gedanken, dass wir noch einiges an Weg vor uns haben und es ja früh dunkel wird, gehen wir nach der Rast ein wenig zügiger weiter, allerdings nur so schnell, dass wir die Natur um uns herum noch ausreichend genießen können. So wandern wir gut gelaunt durch die abwechslungsreiche Landschaft. Hier wechseln sich Wald, Feuchtgebiet und Seen ab. Kurz vor unserem Ziel gibt es ein paar kleine, mit Brücken überbaute Stromschnellen. Leider ist es schon zu schummerig zum fotografieren.
Nyfors selbst ist ein ziemliches Nest. Wir sind uns einig, dass es uns hier zum Leben etwas zu einsam wäre. Vor allem im Winter. Müde aber zufrieden steigen wir in den Bus und sind in weniger als einer Stunde wieder zu Hause.

Der Winter ist da.

Wir ruhen uns ein wenig aus und kochen. Danach gehts wieder los: wir wollen tanzen und fahren wieder in die "underbara bar". Diesmal ist die Musik allerding nicht ganz so gut wie letztes Mal.

Freitag, 5. November 2010

5. Nov: Gaumenfreuden

Heute habe ich etwas besonderes vor: Ich möchte Brot backen. Schließlich habe extra ein paar Backmischungen aus Deutschland mitgenommen. Ich mache mich also an die Arbeit und blockiere mit meinem Teig die Küche. "working the whole day!" wie mein Mitbewohner später behaupten wird. ;) Zwar kommt mir mein Teig erst etwas zu klebrig vor, aber das Endergebnis kann sich sehen lassen. Geschmack und Geruch sind wunderbar, vor allem nachdem ich monatelang nur das süße schwedische Brot gegessen habe. Außerdem ist mein Brot wunderbar frisch und noch warm. Einfach toll!

Mein Werk! ;)

Am spätern Nachmittag treffe ich mich dann wieder mit meinem Sprachtandem. Wir gehen zum quatschen in die Muffinsfabriken. Dieses Lokal wollten wir schon letzte Woche besuchen, damals war aber kein Tisch frei. Ich bin völlig überwältigt von der großen Muffinauswahl und weiß gar nicht, welche Sorte ich zuerst probieren soll. Nach langem Überlegen entscheide ich mich für eine Schoko-Himbeer- Kreation. Meine weiteren Favoriten Lyxchoklad (mit extraviel Schokolade), Schoko-Banane, Drottning (Blaubeer-Himbeer) und Schoko-Kokos muss ich dann halt ein andernmal essen. Ob ich es wohl schaffe, oft genug in dieses Muffinparadies zu kommen? :D Mein Tandem und ich wollen uns jedenfalls wieder treffen, denn es war ein schönes Treffen und wir hatten uns wieder viel zu erzählen. Diesmal habe ich auch nicht das Gefühl, mich beim Deutschsprechen besonders konzentrieren zu müssen. Ich weiß nun, dass ich nicht extra langsam und unkompliziert sprechen muss ;)

Was nehm´ ich bloß?

1. - 4. Nov: Paleografie

Die neue Woche beginnt interessant: heute beginnt mein Paleografie-Kurs. Das Reichsarchiv zu finden ist weniger einfach als ich dachte und so gerate ich beim Suchen in ziemlichen Zeitdruck. Schließlich komme ich gemeinsam mit einem Kommilitonen um die 5 min zu spät. Wenigstens bin ich nicht die einzige.

Prachtbibel in Uppsala.
Der Kurs selbst ist dann sehr interessant. Der Dozent führt uns in die Geschichte der lateinischen Schrift ein und hat viele Bilder und beispiele. Er hat sogar zwei alte Briefe aus den Beständen des Archivs besorgt! Der Gedanke, dass ich am Ende des Kurses diese mehrere Jahrhunderte alten Handschriften lesen kann, ist aufregend.
Dienstag und Mittwoch vergehen dann eher unspektakulär: Ich widme mich meinen Hausaufgaben und gehe zum Sport. Donnerstag ist dann aber wieder ein Kurstermin - und diesmal bin ich pünktlich. Diesmal erfahren wir die gängigsten Abkürzungen, die in den alten Handschriften verwendet werden und dann gehts los: Gemeinsam entschlüsseln wir unsere erste Urkunde. Voll cool!
Danach eile ich zurück nach Södermalm. Dort bin ich mit einer schwedischen Bekannten verabredet. Wir hatten uns im Finnisch-Kurs kennengelernt und es ist schon eine Weile her, dass wir uns gesehen haben. Wir gehen in ein kleines Restaurant am Medborgarplatsen. Dort gibt es für 39kr ein Glas Wein und einen Teller Nudelsalat. Ein super Angebot! Zumal es auch niemanden interessiert, dass wir unsere Teller noch einmal auffüllen. Wir quatschen lange und am Ende des Abends bin ich zu einem Glöggabend bei ihr eingeladen.

Hallo Omi!!

Alles Gute zum Geburtstag!!!!!!!!!!!!

28. - 31. Okt: Heimurlaub

Am Flughafen werde ich schon von meinem Freund erwartet. Die Wiedersehensfreude ist auf beiden Seiten riesig. Daraufhin machen wir uns einen ganz gemütlichen Fernsehabend mit Pizza und Schokolade.

Das erste Opfer meines Auslandsaufenthaltes. :D
Den nächsten Tag verbringen wir fast komplett im Alexa, denn wir brauchen beide eine neue Jeans. Während er schnell Erfolg hat, suche ich mich dumm und dämlich und gehe am Ende ohne etwas passendes nach Hause. Dieser Misserfolg hält uns jedoch nicht davon ab, noch fix einen leckeren Kuchen zu backen. ;)
Um dem krampfhaften Suchen ein Ende zu bereiten, kaufe ich am nächsten Tag einfach meine aktuelle Lieblingsjeans ein zweites Mal. Problem gelöst! :p Nach diesem "Erfolg" fahren wir mit dem Zug zur Fangschleuse und machen einen gemütlichen Waldspaziergang nach Erkner. Das Wetter ist klasse und streckenweise mache ich meine Jacke nicht einmal zu. Wäre nicht an der Laubfärbung deutlich zu sehen, in welcher Jahreszeit wir uns befinden, könnte man bald ein richiges Summerfeeling bekommen.
Am Sonntag muss ich dann leider schon wieder los. Der Flieger geht um kurz vor zwei und viel zu früh komme ich wieder im kühlen Stockholm an. Da die Uhr umgestellt wurde, ist es hier jetzt noch früher dunkel.

23. - 28. Okt: Warten, Sport und Sprachtraining

Das Wochenende wird dann ganz ruhig. Zwar bin ich am Samstag zu einer Party eingeladen, aber ich gehe nicht hin, weil ich endlich die Erkältung loswerden möchte. Stattdessen sitze ich zu Hause, lese, sehe fern und arbeite für die Uni.
Am Montag gehe ich dann zum Schwedischkurs und treffe mich danach mit einer Freundin. Wir gehen zum Sport. Diesmal heißt der Kurs "Flowing Intervall". Das ganze läuft darauf hinaus, dass man auf leicht gleitenden Platten unterschiedlichste Übungen ausführt. Schon als die Trainerin uns die Aufgaben der verschieden Stationen vormacht, wird uns klar: Das wird hart! Und wirklich haben die teilweise etwas komisch aussehenden Übungen es in sich: am nächsten Tag zeugt ein kleiner Muskelkater von unseren Anstrengungen.
An Dienstag muss ich im Schwedischkurs einen Vortrag halten. Wir sollen den anderen etwas erklären und nach langem überlegen, worüber ich denn reden soll, entscheide ich mich für ein wahrhaft schwedisches Thema: Wie funktionieren Streichhölzer? Bin jetzt also Experte auf diesem Gebiet. ;)
Abends geht es wieder zum Sport. Diesmal zwei Kurse hintereinander. Danach sind wir völlig fertig, aber auch sehr zufrieden mit uns.
Mittwoch habe ich keine Uni, trotzdem stehe ich um 7 auf. Die WG hat einen Termin zum Wäschewaschen. Völlig miesgelaunt schlage ich zum Frühstück in der Küche auf, wo mir mein Mitbewohner mitteilt, dass irgendetwas in der computergesteuerten Buchungsanlage des Waschraumes nicht funktioniert. Zwei Techniker sind gerade dabei, das Problem zu beheben. Während dieser Zeit dürfen wir Mieter aber unverständlicher Weise nicht in die Tvättstuga. Nach einer halben Stunde Warten lege ich mich nochmal aufs Ohr. Als ich wieder aufstehe, sind das Problem und die Techniker immernoch da. Sie sind erst fertig, als unsere gebuchte Zeit längst vorüber ist. Was bleibt, ist eine Zeit am nächsten Tag zu buchen.
Abends habe ich dann aber zum Ausgleich etwas schönes vor: Ich treffe mein Sprachtandem. Sie heißt auch Anne und hatte sich auf meinen Aushang gemeldet. Damals suchte ich noch ein Sprachtandem für Finnisch, wir werden jetzt aber Schwedisch sprechen. Da ihre Eltern aus Finnland sind, sie aber komplett in Schweden aufgewachsen ist, ist das kein Problem. Wir vereinbaren etwa die Hälfte der Zeit schwedisch und die andere Hälfte deutsch zu sprechen. Bei Kaffee und Kuchen gehen wir also daran, uns kennenzulernen. Wir verstehen uns gut und haben einiges zu bereden. Auch das mit dem Wechseln der Sprachen klappt ganz gut. Als wir das Café verlassen, vereinbaren wir, uns bald wieder zu treffen.
Danach eile ich gleich weiter zum nächsten Termin: Heute findet wieder ein Sprachcafé statt. Ich sitzte zwischen einer Polin und einem Weißrussen. Es wird ein sehr interessantes Gespräch und ich erfahre, dass Menschen aus Belarus (so ist richtig!) die Bezeichnung Weißrussland nicht besonders toll finden. Da ist die Verbindung zu Russland zu groß, schließlich möchte man als eigenständiges Land betrachtet werden und sich von Russland und der gemeinsamen  Geschichte abgrenzen. Wieder was gelernt. Bald gesellen sich noch zwei weitere Polinnen zu uns - eine von ihnen beherrscht ein imponierendes Repertoire schwedischer Flüche. ;) Auch mein Mentor ist wieder da.

Leider nicht mein eigenes Foto, da mir mein Fensterplatz geklaut wurde. :(

Donnerstag wird dann ein wahrhaft aufregender Tag, denn heute fliege ich nach Berlin! Schon die ganze Woche habe ich mich auf die Reise gefreut und - zugegebenermaßen - mit steigender Sehnsucht auf Donnerstag gewartet. Ich fahre mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Flughafen. Das dauert zwar doppelt so lange, aber es ist kostenlos. ;)

Mittwoch, 3. November 2010

22. Okt: Der erste Schnee

Blick aus dem Küchenfenster.
Der Blick aus dem Fenster hält heute eine Überraschung für mich bereit: Die Welt ist weiß! Auf Bäumen, Autos und Straßen liegt eine dünne Decke feuchten Schnees. Natürlich mache ich Fotos, bevor um die Mittagszeit herum der größte Teil des Winterboten geschmolzen ist.
Und aus dem Schlafzimmer.

 Meine Mitbewohnerin hat Besuch und deshalb gehen wir abends gemeinsam aus. Erst verschlägt es uns in ein afrikanisches Restaurant. Zwar ist das lokal selbst weniger exotisch als ich erwartet hatte, aber das Essen schmeckt gut. Nach dieser Stärkung machen wir uns dann auf zum Medborgarplatsen. Nach kurzer Suche landen wir im Göta Källare. Zu unserem großen erstaunen steht in der Disko ein kleiner Buffet-Tisch mit Brot und Käse und auf der Bühne sitzt eine junge Frau mit Gitarre. Sie spielt ausgezeichnet und wir sind sehr zufrieden mit diesem unverhofften Konzert. Später am Abend wird dann ausgiebig getanzt, bis gegen 2 Uhr die Freunde des schwedischen Schlagers auf ihre Kosten kommen. Da wir die Lieder und Texte nicht kennen und auch niemanden dabei haben, der das tut, wird diese Art von Musik schnell ermüdend. Zumal meine Mitbewohnerin und ihr Besuch am nächsten Morgen nach Uppsala fahren wollen, treten wir müdegetanzt die Heimreise an.

21.Okt: Kirchen und Sprachen

In der Storkyrkan.
Auch der letzte Urlaubstag meiner Eltern beginnt mit einem ausgiebigen Frühstück im Hotel. Danach gehen wir nach Gamla Stan, wo wir uns die Kirchen ansehen wollen. Allerdings müssen wir feststellen, dass die deutsche Kirche heute geschlossen ist und man auch in die finnische nicht hineinkommen kann. Es bleibt die Storkyrkan direkt am Schloss. Sie öffnet um 12 und ist wirklich schön von innen. Während wir Touristen bewundernd durch die Kirche schlendern und die kunstvolle Ausstattung der Kirche bewundern, findet in einer kleinen Ecke eine Art Gottesdienst statt. Natürlich zünden wir auch eine Kerze an.

St. Georg kämpft mit dem Drachen.
Danach trinken wir einen kleinen Kaffee in der ältesten Konditorei Stockholms, bevor wir zurück zum Hotel eilen. Wir holen das Gepäck und kurz darauf sitzen meine Eltern im Bus zum Flughafen. Ein schöner Urlaub geht zu Ende.

Ich selbst fahre nach Hause und erledige dort ein paar Sachen für die Uni. Dann fahre ich wieder los. In der Uni ist heute ein Sprachenabend, wo sich alle Sprachinteressierten treffen und sich auf und über verschiedene Sprachen austauschen können. Es wird ein  lustiger Abend, auf dem 28 Sprachen vertreten sind. Wie immer bilden die Deutschen die größte Gruppe. Mein Mentor ist auch da und nach der Veranstaltung geht unsere Gruppe noch auf einen Absacker in einen der Unipubs.

Glaskunst.