Winterboten... |
Am nächsten Tag fahren wir gleich nach dem Frühstück los. Obwohl es ein wenig "schneenieselt", wollen wir nach Djurgården und dort ein etwas spazieren gehen, bevor wir pünktlich zur Führung ins Vasamuseum gehen. Wir steigen also Waldemarsudde aus und beginnen unsere Wanderung. Aufgrund der unangenehmen feuchten Kälte entwickeln wir bald ein starkes Bedürfnis nach einer Pause im Warmen. Wir gehen also langsam zurück und haben das Kaffee des Kunstmuseums in Waldemarsudde zum Ziel. Dort scheint heute eine Veranstaltung zu sein, denn es sind unglaublich viele Menschen an diesem sonst so abgeschiedenen Ort. Nachdem wir eine Weile gesucht haben, wühlen wir uns durch die Menge im Foyer des Museums und erfahren von einer Mitarbeiterin, dass man um in das Café zu kommen durch die Ausstellung gehen und Eintritt zahlen muss. Ein wenig enttäuscht ziehen wir wieder ab und machen uns auf den Weg zur Straßenbahn. Die Rettung kommt in Form eines kleinen Lokals am Wegesrand - eine Zweitfiliale des Museumscafés. Kurz darauf sitzen wir sehr zufrieden mampfend in dem niedlich eingerichteten kleinen Gastraum.
... und Herbstreste. |
Nach dieser Stärkung geht es dann weiter ins Vasamuseum. Dort sehen wir uns ersteinmal auf eigene Faust um, bevor wir die schwedische Führung mitmachen (Tollerweise sind alle Führungen im Eintrittspreis mit drin). Es ist sehr interessant, auch für mich, die ja schon das zweite Mal die Vasa besichtige. Nach nur 25min ist sie allerdings schon vorbei. Das ist jedoch kein Problem, denn nun beginnt im Kinosaal des Museums ein Film über die Bergung und Konservierung der Vasa - nichts wie hin! ;) Kurz darauf beginnt noch eine weitere Führung, diesmal mit dem Fokus auf die Lebensumstände an Bord. Sie ist anfangs etwas langweilig für uns, denn es wiederholt sich einiges aus unserer ersten Führung. Dann allerdings gehen wir in den Teil des Museums in dem man einen Teil des Innenraumes des Schiffes nachgebaut hat und unser Führer erzählt uns, wie die Lebensumstände auf der Vasa gewesen wären, wäre sie nicht gesunken. Wir erfahren von der praktisch nicht vorhandenen Hygiene und der Enge an Bord und von einem Steuermann, der sich auf Zurufe verlassen muss, weil er selbst innerhalb des Schiffes steht und kaum nach draußen sehen kann. Auch berichtet er uns, dass die Macher von Fluch der Karibik stark von der Vasa beeinflusst waren, als sie die Black Pearl entwarfen. Das alles ist unglaublich interessant und da wir nach der Führung noch ein wenig weiter durch das Museum laufen, verlassen wir es erst, als es 17 Uhr schließt.
Im Kanonendeck. |
Aus dem kalten Nieselwetter sind mittlerweile echte kleine Schneeflocken geworden, die uns begrüßen, als wir in den dunklen Stockholmer Abend treten. Spontan beschließen wir nocheinmal nach Gamla Stan zu fahren, denn dort wurde heute ein Weihnachtsmarkt eröffnet. Dort angekommen bin ich allerdings etwas enttäuscht: Der Markt auf dem Stortorget ist sehr klein und eher unspektakulär. Trotzdem ist es ein netter Abschluss unseres Ausfluges, an den Ständen vorbeizuflanieren, sich die angebotenen Waren anzusehen und das ein oder andere zu probieren.
Geradezu ein Symbol der Globalisierung. |
Auf dem Nachhauseweg bekommen wir langsam Hunger. Als wir gerade am Überlegen sind, was wir denn heute kochen sollen, meldet sich meine Mitbewohnerin: Sie und ihr Besuch machen Köttbullar. Super! Es wird wieder ein netter Quatschabend und diesmal trinken wir auch etwas Wein. Als ich mir das Etikett der Flasche etwas genauer ansehe, erlebe ich eine große Überraschung: Der Wein, den ich aus Estland mitgebracht hatte, kommt aus Deutschland - und nicht irgendwo aus Deutschland, nein, aus Neubrandenburg! :D Ist die Welt nicht klein?
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