Samstag, 2. Oktober 2010

26. - 28. Sept: Mein Kopf raucht


Mal frische Luft schnappen.
Den Sonntag widme ich wieder meinen universitären Pflichten. Zuerst schreibe ich mein zweites referaatti für den Finnischkurs. Diesmal geht es sehr viel schneller, denn den Text, über den ich schreiben soll, gibt es auch auf schwedisch. Da ich also ein wenig schummle und nun ja auch weiß, wie es geht, bin ich diesmal deutlich schneller fertig. Dann warten allerdings noch die Schwedischhausaufgaben auf mich - insgesamt sitze ich dann doch den ganzen Tag am Schreibtisch.
Der nächste Tag wird dann dominiert von zwei Haupttätigkeiten: zum Unikurs gehen und: Wäsche waschen! Da das letze Mal schon 2 Wochen her ist habe ich gut zu tun. Obwohl meine Mitbewohnerin und ich unsere gebuchte Waschzeit voll ausnutzen, landen am Ende einige Sachen in meinem Zimmer. Sie waren trotz der monströsen Trockner im Waschraum noch nicht ganz trocken geworden...
Da ich nach dieser Haushaltstortur irgendwie aufgekratzt bin und zu spät ins Bett gehe, beginnt der nächste Tag viel zu früh. Ich mühe mich aus dem Bett und habe meinen Kaffee in der Uni schon fest eingeplant. Als ich jedoch dort ankomme und die Schlange sehe, muss ich mich entscheiden: Coffein und zu spät kommen oder ohne Getränk rechtzeitig da sein. Da ich ein Streber bin, wähle ich die zweite Variante.;) Der Kurs selbst ist dann auch echt gut: Ich muss einen kleinen Spontanvortrag halten und werde dadurch doch noch sehr schnell munter. Danach geht es wieder ab nach Hause. Ich lerne ein wenig und bereite mich für den Finnischkurs am Abend vor. Auch für ein kleines Fotoshooting mit Pums ist noch Zeit.
Gruppenbild mit Dame.
Der Kurs ist dann allerdings weniger angenehm: Die Lehrerin scheint selber müde zu sein und nuschelt vor sich hin. Da finnisch sowieso kaum eine Sprachmelodie hat, ist diese Erzählweise eine Katastrophe. Ich bin wieder müde. Am Ende der Stunde gibt sie uns die ersten Hausaufgabentexte zurück. Mich bittet sie, noch einmal kurz in ihr Büro zu kommen. Ich ahne Böses. Dieses schlechte Gefühl bestätigt sich dann auch bald: Mein Text ist inhaltlich gut, aber voll mit den Fehlern, die Nicht-Muttersprachler halt so machen. Sie erklärt, dass in diesem Kurs keine Zeit ist, an diesen Dingen zu arbeiten - schließlich geht es hier darum, seine Schreibfähigkeiten im Finnischen zu verbessern. Es geht um Stil und Details. Sie rät mir, lieber einen Sprachkurs mit hohem Niveau zu besuchen, wo dann mehr auf meine speziellen Probleme eingegangen wird. Ein paar Minuten später sitze ich im Büro der Studienkoordinatorin. Sie weiß schon Bescheid und empfielt mir einen Kurs, der auch wirklich ganz gut in mein Studienprofil passt.
Netterweise hat meine Banknachbarin aus dem Kurs auf mich gewartet. Als ich ihr alles erzähle, macht sie große Augen. Wie ich mich denn fühle? Naja. Zwar waren alle sehr nett und haben sich wirklich Gedanken darüber gemacht, was das Beste in meiner Situation wäre, aber trotzdem bin ich etwas frustriert: Offenbar war diese Herausforderung doch zu groß. Ich fühle mich ein wenig gescheitert, allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass es wirklich sinnvoller wäre, den Kurs zu wechseln - zumal meine Chancen die Prüfung zu bestehen in dem anderen wohl recht gering wären. Wenigstens habe ich was gewagt und es versucht - und auch schon ein paar Sachen gelernt. Jetzt beginnt allerdings das große Organisieren: Ich muss herausfinden, ob man mir den neuen Kurs genauso anerkennt wie den Alten und ein neues Learning Agreement machen.

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