Montag, 31. Januar 2011

13. Dez: Lucia

Vor dem Konzert.

Heute ist nicht irgendein Tag in Schweden: Es ist Lucia! Die Schweden feiern dieses Fest in der Vorweihnachtszeit zu Ehren der Märtyrerin St. Lucia mit viel Gesang und Kerzen. Das wollen meine Mitbewohnerin und ich uns natürlich nicht entgehen lassen und gehen zum Luciakonzert in die Storkyrkan in Gamla Stan. Diese Veranstaltung hatte uns ein Bekannter empfohlen, mit dem wir uns vorher noch auf Kaffee und Kuchen treffen.


Lucia.

Dann gehen wir in die prunkvoll ausgestattete Kirche. Es ist sehr voll, aber wir haben gute Plätze erwischt und können alles sehen. Das Licht wird gedämpft und es geht los: Zuerst spielt ein Orchester und sorgt schon einmal für die richtige Stimmung. Danach schreitet der Luciazug ein: Er besteht aus der 4. - 6. Klasse einer hiesigen Musikschule. Alle sind traditionell weiß gekleidet, die Mädchen tragen Kränze auf dem Kopf und die Jungen Hüte. Die blonde Lucia trägt einen Lichterkranz mit echten Kerzen. Natürlich sind sie nicht nur schön anzuschauen, sondern singen auch. Wir sind wirklich beeindruckt vom Können der Kinder: Sie singen traditionelle Weihnachts- und Lucialieder - größtenteils mehrstimmig. Als sie sich beim letzten Lied noch einmal in der ganzen Kirche verteilen, wirkt das in der besonderen Akustik der Kirche besonders toll. Nach etwa eineinhalb Stunden ist das Konzert dann leider schon vorbei, und wir machen uns ganz weihnachtlich gestimmt auf den Heimweg.

Stjärngosse - Sternenjunge.
 Sternenmädchen.

Dienstag, 25. Januar 2011

12. Dez: Backen! :D

Der Tag beginnt mit einem gemütlichen Frühstück und endet mit einem heißen Glühwein - alles spielt sich in der Küche ab. :D

Vorher.

Meine Mitbewohnerin und ich kaufen noch fix ein, und dann geht die Weihnachtsbäckerei los: Wir machen deutschen Mürbeteig und schwedischen Pepparkakorteig. Dann heißt es warten.

Nachher. :D

Erst nach dem Mittagessen geht es so richtig los: Wir hören Weihnachtsmusik und stechen Unmengen von Plätzchen aus.

Glotz. ;)

Erst am Abend sind wir fertig und können den nächsten Schritt in Angriff nehmen: Das Essen der Plätzchen!! Dazu gibt es estnischen Glühwein. Mmmm!!

Das haben wir uns verdient. Prost! ;)

Donnerstag, 20. Januar 2011

11. Dez: Kärsön

Eis am Spielplatz.

Es ist Samstag und meine Mitbewohnerin und ich haben mal wieder etwas vor: Wir wollen das schöne Winterwetter nutzen, um ein wenig in die Natur zu gehen. Nach dem Frühstück machen wir uns auf und fahren auf die Insel Kärsön, die im Mälaren liegt. Wir steigen also mitten im Nirgendwo aus dem Bus.

Auch die Pflanzen tragen Mützen.

Als erstes kommen wir an einer kleinen Gaststätte vorbei, die wir uns als potentiellen Ort für unser Mittagessen merken. Die nächste Station auf unserem Weg ist eine Art Abenteuerspielplatz. Zwar sind hier im Winter alle Kletterseile abgebaut, aber wir haben trotzdem Spaß, als wir die Anlage inspizieren und auf zugeschneiten Balken balancieren.

Königs wohnen am anderen Ufer.

Danach geht es ab in die Wildnis: Eine Weile schlendern wir am Wasser entlang und finden eine zugefrorene Badestelle. Hier gibt es ein paar Kekse und wir schliddern ein wenig auf der Eisfläche herum, bevor wir weitergehen und der Weg ins Innere der Insel abbiegt. Wir treffen ein Pärchen mit Hund. Ansonsten niemanden. Als wir zurück ans Ufer kommen und über einen steilen Weg auf eine Anhöhe steigen, sehen wir schon ein Stück von Schloss Drottningholm. Dieses liegt nämlich auf der Nachbarinsel.
Wir gehen gemütlich weiter und haben bald einen kompletten Blick auf den Wohnsitz der schwedischen Königsfamilie. Über eine Brücke gelangen wir dann dort hin. Da wir aber beide schon das Schloss besichtigt haben, belassen wir es dabei, es uns kurz von außen anzugucken und kehren nach kurzer Zeit zurück auf "unsere" Insel. Dort begeben wir uns in die kleine Gaststätte die wir schon gesehen hatten, denn wir haben Hunger.

Die Brücke Richtung Stockholm.

Während wir gemütlich vor uns hinmampfen und einen Kaffee trinken, wird es draußen dunkel und wir beschließen, noch eine Runde in die Innenstadt zu fahren und Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Wir sind dabei sehr erfolgreich und trennen uns schließlich in Gamla Stan voneinander, denn ich bin noch zu einem Glöggabend eingeladen.
Am Mariatorget treffe ich meinen Mentor und ein paar Andere. Gemeinsam gehen wir zu einem Verein für in Schweden lebende Finnen. In dessen Vereinslokalen (natürlich gibt es auch eine Sauna) findet der Glöggabend statt. Auch für finnisches Gebäck und diverse Knabbereien hat der Verein gesorgt. Es wird ein fröhlicher, gemütlicher Abend und wir lernen, dass man diese Art vorträglicher Weihnachtsfeier in Finnland "lilla julen" also "kleines Weihnachten" nennt. Als wir gegen elf die Vereinsräume verlassen müssen, ziehe ich mit ein paar anderen noch in eine Bar auf Södermalm weiter. Im Kelly´s sitzen wir dann noch eine Weile bei lauter Rockmusik und billigen Getränken.

In Gamla Stan.

Dienstag, 18. Januar 2011

7. - 10. Dez: Nichts zu berichten

Winter in Rågsved.

Viel zu früh am Morgen muss Jule los, um  ihren Flieger zu erwischen. Nun beginnt eine sehr normale Woche: Ich schreibe meinen Rapport zu Ende, lerne und gehe zum Sport. Leider nicht viel zu berichten. Sorry ;)

Let it snow!

Freitag, 7. Januar 2011

6. Dez: Shopping und Dinner

Die Fahrrinne ins Inland.
Am nächsten Tag geht es in die Innenstadt. Wir steigen am Medborgarplatsen aus und spazieren Richtung Gamla Stan. Auf unserem Weg landen wir im ein oder anderen Kramladen. Wir steigen auch auf den Katharinahissen und genießen die herrliche Aussicht über das winterliche Stockholm. Der richtige Shoppingwahnsinn beginnt dann in Gamla Stan: auf der Suche nach Postkarten, Souvenirs und Weihnachtsgeschenken schlendern wir von Shop zu Shop. Natürlich gibt es auch ein Eis bei Ben & Jerry´s. ;)
Wir schaffen sogar noch ein Stück der Drottninggata, bevor die Läden schließen. Nach einem kleinen Abstecher ins NK (Stockholms "KDW") müssen wir uns beeilen: Wir haben Plätze für ein schwedisches Weihnachtsbüffet reserviert und schaffen es geradeso zu um 8 zu unserem "Julbord". Zwar ist der Service in dem Hotel, wo wir Essen gehen nicht so besonders gut, aber das Büffet selber ist sehr lecker - und sehr groß: Es gibt unzählige Sorten Fisch, Aufläufe, Schinken, Köttbullar, mehrere Desserts...
Slussen.
Am Nebentisch sitzt ein Eingländer. Er hat á la carte bestellt und sieht interessiert zu, wie wir immer wieder neue Leckereien vom Büffet holen. Schließlich  fragt er uns: "Where does all that food come from?". :) Wir erklären es ihm und sind bald in ein lebhaftes Gespräch verwickelt. Wir unterhalten uns angeregt und bekommen sogar einen Wein spendiert (Interessant, wie fix das Personal, dass uns den ganzen Abend lang ignoriert hatte nun diesem Wunsch nachkam). Schließlich rollen wir uns völlig fertig aus dem Hotel und fahren nach Hause.

Montag, 3. Januar 2011

5. Dez: Weihnachtsmarkt im Skansen

Kleinigkeiten am Wegesrand.
Blick auf die Stadt.

Nach dem Frühstück fahren wir nach Djurgården - denn wir wollen uns den Weihnachtsmarkt im Skansen ansehen. Zwar war ich schon mal in diesem Freilichtmuseum, aber da war Sommer. Heute ist es ziemlich kalt und doch haben viele Leute die selbe Idee gehabt wie wir. So müssen wir eine Weile warten, um unser Ticket zu kaufen und die hübsche Schneelandschaft des Skansen zu betreten. Hier stehen alle Zeichen auf Weihnachten: Die alten Häuser wurden weihnachtlich dekoriert und der Tisch ist zum Festmahl gedeckt - alles im Stil der Zeit, in der die jeweilige Hütte errichtet wurde. Ab und an fährt eine Pferdekutsche an uns vorbei.


Diese beiden dürfen natürlich nicht fehlen. ;)

Auch bei den Tieren sieht es zu dieser Jahreszeit ganz anders aus: Wir wundern uns eine Weile, wieso wir denn heute keine Bären sehen, bevor uns einfällt, dass sie ja Winterschlaf halten. ;)
Nachdem wir etwa die Hälfte des Parks erkundet haben, ist uns kalt und wir kehren in einem Café ein. Dort gibt es warmen Käsekuchen, Glögg und Pepparkakor. So schön aufgewärmt geht es dann weiter zum Weihnachtsmarkt. An den hölzernen Ständen wird von Rentiergulasch bis zu Handschuhen so ziemlich alles angeboten. Punkt sechs Uhr beginnen die Marktleute dann allerdings zusammenzupacken. Feierabend. Wir schlendern noch ein Stück weiter und genießen von einem Hügel aus die Aussicht über  Stockholm. Danach machen wir einen kurzen Abstecher in die Stadt und fahren dann weiter nach Hause. Dort hat meine Mitbewohnerin schon mit dem Kochen angefangen - es gibt Spätzle. Nach diesem leckeren Abendessen verquatschen wir den Rest des Abends.

Das Herz des Weihnachtsmarktes.

Wie gemein. :P