Samstag, 10. September 2011

3. - 5. Sept: Kuschelwochenende in Prieros

Nach einer langen urlaubsfreien Zeit, habe ich endlich wieder etwas zu schreiben ;)
Endlich Urlaub!
Diesmal geht es nicht ganz soweit weg: Mein Freund und ich fahren nach Prieros in Brandenburg. Dort haben wir, mithilfe eines Gutscheins zu einem tollen Preis, zwei Nächte in einem Drei-Sterne-Hotel gebucht. Am Samstagmorgen wird erstmal gepackt. Ich fühle mich jetzt schon herrlich entspannt, denn seit Donnerstag bin ich mit meiner letzten Hausarbeit fertig. Deshalb wandern in den Rucksack zur Abwechslung mal keine Bibliotheksbücher, sondern ein Freizeitroman, Schokolade, Strickzeug und - ganz wichtig - Badesachen. All das und noch einige Kleinigkeiten mehr sorgen dafür, dass meine Tasche am Ende doch wieder ziemlich schwer wird ;)
Dann geht es endlich los: Wir steigen bei schönstem Sonnenschein in die S-Bahn nach Königs Wusterhausen und der Kurzurlaub beginnt. Dort angekommen wartet schon der Shuttle-Service vom Hotel auf uns. Während wir in dem etwas klapprigen Transporter die ca. 20km nach Prieros zurücklegen, erzählt uns unser Fahrer ein bisschen über unser Ziel. Da unser Hotel im Wald hinter dem Dorf liegt, durchqueren wir den ganzen Ort und bekommen so schon mal eine kleine Rundfahrt, bei der unser Chauffeur uns fröhlich über die Sehenswürdigkeiten von Prieros informiert.
Im Hotel angekommen, bringen wir zuerst unsere Sachen aufs Zimmer, dann drehen wir eine kleine Runde über das Gelände unseres Feriendomizils. Der erste Eindruck des Hotels Waldhaus Prieros ist sehr gut: Hier werden wir uns sicher wohl fühlen. Die weitläufige Anlage direkt am Streganzer See liegt mitten im Wald und bietet viele Beschäftigungsmöglichkeiten.
Nach dem Baden.
Als nächstes sehen wir uns das Dorf selbst an. Auf unserem Weg kommen wir an der Schleuse von Prieros vorbei und überqueren die Dahme. Auf dem Fluss sind heute viele Schiffe unterwegs, denn alle wollen das schöne Wetter nutzen. Unsere nächste Station ist der Biogarten von Prieros. Diesen hatte uns unser Fahrer besonders empfohlen. Gegen einen kleinen Eintrittspreis kann man sich hier ansehen, wie biologisches Obst und Gemüse angebaut wird. Die Ernte, zur Zeit Kürbisse, Zucchini und Kartoffeln, wird am Einlass verkauft. Auch einen großen Kräutergarten gibt es auf dem Gelände. Noch interessanter als den Nutzgarten finden wir jedoch den zweiten Teil der Anlage, in dem die verschiedenen Lebensräume der Region im Kleinen nachgebildet und erklärt sind. Hier gibt es unter anderem eine kleine Heidelandschaft und ein Moor zu sehen. Zu meinem großen Erstaunen ist das Moor so angelegt, dass man es mit Gummistiefeln auf festgelegten "Wasserstraßen" sogar begehen kann. Da wir aber nicht mit nackten Füßen in das braune Wasser gehen möchten, gucken wir nur von außen. Dafür begibt mein Freund sich barfuss auf den Tastpfad und errät mit geschlossenen Augen, auf welchem Untergrund er gerade geht. Im liebevoll angelegten Teich entdecken wir viele Frösche und können auch Libellen, Wasserschnecken und -käfer beobachten. Leider habe ich meinen Fotoapparat im Hotelzimmer vergessen :/
Im Wald.
Nachdem wir den Garten ausgiebig erkundet haben, schauen wir uns den Rest des Ortes an. Zwar hat die Touristinformation schon geschlossen, aber wir finden neben der kleinen Kirche eine Infotafel, auf der die Region mit all ihren Wander- und Radwegen abgebildet ist. Da wir uns morgen Fahrräder ausleihen wollen, planen wir mit dieser Karte schon einmal, wo es hingehen soll. Danach flanieren wir zurück zum Hotel, wo wir uns schnell umziehen. Es ist nämlich so warm, dass wir  beschlossen haben, den hoteleigenen Badestrand zu nutzen. Das Wasser ist im ersten Moment recht kalt, als wir aber erstmal komplett nass sind, ist es wunderbar erfrischend. Wir schwimmen ein wenig und spazieren dann gemütlich im Sonnenschein zurück aufs Zimmer, um uns umzuziehen.
Anschließend setzen wir uns gemütlich auf eine Bank am Seeufer und lesen ein wenig, bevor wir uns zum Abendessen auf die Terrasse des Restaurants begeben. Als wir so gemütlich an unserem Tisch sitzen, spricht uns ein kleiner Junge an. Er ist auf einer Familienfeier hier im Hotel und langweilt sich. Sein Name ist Erik und wir unterhalten uns mit ihm sehr nett über Star Wars, Tomatensuppe und Geburtstage von alten Onkeln. Zum sehr leckeren Hauptgang sind wir dann aber wieder unter uns, denn der Eriik und seine Eltern haben sich auf den Heimweg gemacht.

Unterwegs auf dem Dahme Radweg.
Die Dahme bei Märkisch Buchholz.

Der nächste Morgen beginnt mit einem gemütlichen Frühstück. Auch diesmal sitzen wir draußen auf der Terrasse und genießen die warmen Sonnenstrahlen. Dann bestellen wir unsere Fahrräder. Bis wir sie abholen können, haben wir noch eine dreiviertel Stunde Zeit. Ich nutze sie, um nochmal ein kleines Nickerchen zu machen und bin dann richtig frisch und ausgeruht. Die erste Etappe unserer Radtour fahren wir auf dem Dahme Radweg. Durch den lichten Brandenburger Wald  geht es nach Süden. Nach kurzer Zeit erreichen wir die Schleuse  Hermsdorfer Mühle. Zeit für einen ersten Fotostop! ;) Unser weiterer Weg führt uns nach Märkisch Buchholz. Am Ortseingang kann man hinunter zur Dahme gehen. Dort gibt es einen kleinen, von vielen Enten bevölkerten Strand. Mir ist mittlerweile sehr warm und so beschließe ich, meine Füße zu baden. Als ich jedoch einen Schritt auf den Strand wage, versinke ich bis zum Knöchel im Morast. Das war wohl nichts!
Nach diesem amüsanten Vorfall fahren wir weiter zu unserem Etappenziel Briesen. Auf dem Weg dorthin kommen wir zu meiner großen Freude an einer Schafweide vorbei. Von weitem können wir auch das Badeparadies Tropical Island sehen: Es liegt wie ein abgestürztes Ufo in der Landschaft. In Briesen selbst gibt es ein Schloss. Leider kann man sich das romantische Bauwerk, in dem sich ansonsten ein Restaurant befindet, heute nur von außen ansehen - oder gleich mieten.

Das Schloss Briesen.
Interesse? ;)

Wir radeln ein paar Kilometer zurück nach Märkisch Buchholz. Dort kehren wir in einem kleinen Eiscafé ein. Zu meiner großen Verwunderung befindet sich in meinem leckeren Heidelbeerbecher auch ein Stück Melone. ;) Während wir unser Eis genießen, planen wir unsere weitere Tour. Schließlich fahren wir auf dem Hofradweg weiter Richtung Groß Köris. Da der Weg aber zumindest in unserer Richtung recht schlecht ausgewiesen ist, verfahren wir uns ein wenig. Letztendlich kommen wir aber doch an. Bei Groß Köris  begeben wir uns auf den Fontanewanderweg. Als wir an einer tollen Badestelle am Klein Köriser See vorbei kommen, schaffe ich es auch endlich, meine Füße in das kühlende Nass zu halten. Die letzte Etappe unserer Radrundtour führt uns von Neubrück nach Prieros zurück. Leider kommt man hier nicht ans Ufer, da das Land den Angler- und Schützenvereinen der Umgebung gehört. Sie haben dort Campingplätze und Naherholungsstätten für ihre Mitglieder eingerichtet. Aus diesem Grunde können wir nicht ganz so fahren wie geplant und landen auf einen holprigen Betonweg. Dieser führt uns schließlich auf den Dahme Radweg zurück, auf dem wir dann die letzten Meter wieder komfortabel zurücklegen können.

Wohin?

Wieder im Hotel angekommen, gehen wir erstmal baden. Nach dieser herrlichen Erfrischung brauchen wir dann dringend eine Stärkung. Ich überlege, ob wir danach noch in die Sauna des Hotels gehen sollen, aber nach dem üppigen Abendessen sind wir beide so müde und träge, dass wir lieber in unserem Zimmer noch ein bisschen fernsehen. Beim Essen selbst werden wir so von Mücken geplagt, dass wir schon fast überlegen, ob wir nicht, trotz des wunderbar warmen Abends, lieber drinnen essen sollten. Als wir der Kellnerin unser Leid klagen, bringt sie uns freundlicherweise eine Flasche Autan. Wir dieseln uns ordentlich ein und können so doch noch den letzten Abend in Ruhe genießen.
Am Montag ist es grau und diesig. Im Nieselregen mache ich noch ein paar letzte Fotos von unserem Feriendomizil, bevor wir entspannt den Heimweg antreten. Bei diesem Wetter fällt der Abschied zum Glück nicht ganz so schwer.

;)