Unseren letzten Tag in Belgien widmen wir wieder der Stadt Brüssel. Nach unserer etwas planlosen Erkundung am Freitag bekommen wir nun von meiner Freundin eine umfassende Führung. Von ihrem Wohnort aus begeben wir uns zu Fuß ins Stadtzentrum. Dabei kommen wir ein einer Kirmes mit ein paar kleinen Karussels und vielen Verkaufsständen vorbei. Wir passieren das Stadtteilfest ohne den vielen Leckereien viel Aufmerksamkeit zu schenken. Zu schwer wiegt das Speculoos- Frühstück.
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Das "Brandenburger Tor" im Jubelpark. |
Wir flanieren weiter durch die hübschen Wohnviertel der Stadt und gelangen bald zu unserem ersten touristischen Highlight für heute: Der Jubelpark. Hier steht ein großer Triumphbogen, der an das Brandenburger Tor erinnert. Wir warten bis zur Eröffnung des kostenlosen Militärmuseums, denn von dort aus kann man mit Hilfe eines Aufzuges und ein paar Treppenstufen auf das Tor gelangen. Von dort aus haben wir einen tollen Ausblick auf Brüssel. Von den Menschen, mit denen wir das Museum betreten haben, begeben sich wie wir fast alle auf direktem Wege auf die Aussichtsplattform. Niemand scheint sich wirklich für die antiken Waffen zu interessieren. Ich hoffe daher, dass die Mitarbeiter des Militärmuseums keine leidenschaftlichen Liebhaber der Kriegskunst sind und eine gewisse Distanz zu ihrer Arbeit haben. Ansonsten könnte dieses Verhalten für sie doch etwas deprimierend sein...
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Verkehrsplanung in Brüssel - Hier verläuft die Straße unter dem Park. |
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Der Blick zur anderen Seite. |
Unser Weg führt uns weiter Richtung Stadtzentrum. Wir machen einen kleinen Abstecher zu einem Wochenmarkt, kommen aber leider zu spät: Die Händler sind schon beim Abbauen. Also geht es gleich weiter zur nächsten Sehenswürdigkeit: Wir schauen uns das EU-Parlament an. Der moderne Gebäudekomplex besteht aus sehr viel Glas und Stahl. Nicht ganz mein Geschmack, aber trotzdem ist es interessant zu sehen, wo die Europa-Abgeordneten arbeiten.
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Auf dem Gelände des EU-Parlaments. |
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Das Musikinstrumentenmuseum. |
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Der Frühling ist da. |
Wir schlendern weiter Richtung Stadtzentrum und kommen dabei am Königspalast vorbei. Auch das baulich interessante Musikinstrumentenmuseum sehen wir uns, zumindest von aussen, an. Dann erreichen wir schließlich unser Ziel, den Grand-Place. Hier versammeln sich hübsche barocke Häuser um einen Platz, der voller Menschen ist. Vor allem Touristen aus verschiedenen Nationen wuseln hier durcheinander. Die hellen Fassaden sind üppig mit Gold verziert. Dies zeugt davon, wie reich die Stadt Brüssel im 17. Jahrhundert war.
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Auf dem Grand-Place. |
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Das Brüsseler Rathaus. |
Gleich um die Ecke gibt es einen Waffelstand, der meiner Freundin wärmstens empfohlen wurde. Wir haben uns mittlerweile alle ordentlich Kohldampf angelaufen und freuen uns schon auf warme Brüsseler Waffeln. Ein Schild über der Waffelbude verspricht, dass man seine Waffel für einen Euro pro Stück bekommt. Wir stellen uns an und werden während der kurzen Wartezeit schon ganz gierig, denn im Schaufenster sind die tollsten Waffelkreationen ausgestellt. Als wir dann bestellen wollen, stellen wir fest, dass "belegte" Waffeln ganze fünf Euro kosten. Der Preis von einem Euro gilt allerdings nur, wenn man die Waffel pur nimmt. Da wir uns aber nun schon auf unsere Luxuswaffel gefreut haben, nehmen wir trotzdem die teure Variante. Auf meiner Waffel sind Erdbeeren, Unmengen von Sahne und Schokosauce aufgetürmt. Wir suchen uns ein etwas ruhigeres Plätzchen und beginnen mit der Schlemmerei. Es schmeckt super, und keiner von uns bereut, so viel Geld für die Waffeln bezahlt zu haben. Allerdings hat die Waffel, als sie erstmal gegessen ist, eine ähnlich beschwerende Wirkung wie Speculoos. Aber: Das wars wert. :D
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Waffelpause. ;) |
Als letzte Station in der Innenstadt schauen wir uns Manneken Pis an. Zwar hatten mich schon mehrere Leute vorgewarnt, dass das Brüsseler Wahrzeichen recht klein ist, als ich nun aber davor stehe bin ich doch erstaunt,
wie klein er ist. Zudem kommt man auch nicht besonders nah an die Statue heran, da der Brunnen eingezäunt ist. Jule und ich machen ein obligatorisches Touristenfoto, dann geht es weiter.
Wir fahren nun mit der Metro ein Stück aus der Stadt raus, denn wir wollen als letzten Punkt unserer Führung noch das Atomium sehen. Wir steigen an der Station Heysel aus und befinden uns direkt auf dem Brüsseler Messegelände. Hier steht das Atomium, das zur Weltausstellung 1958 gebaut wurde. Das Wetter ist gut und so glänzt der Bau hübsch in der Sonne. Zeit für eine Fotosession! ;) Wir umrunden das übergroße Eisenatom und halten uns noch ein wenig im angrenzenden Park auf, bevor wir uns, nach dieser ausführlichen Stadterkundung etwas flasterlahm und müde, auf den Weg nach Hause machen.
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Ein Teilchen des Atomiums.
Man beachte den schwarzen Punkt in der Mitte. ;) |
Dort angekommen wird erstmal gekocht: Es gibt selbstbelegte Pizza auf der Terasse. Später schauen wir uns dann noch "Brügge sehen... und sterben?" an und lassen mit diesem passenden (und wie ich finde tollem) Film den Abend ausklingen.
Der nächste Tag beginnt viel zu früh um 4 Uhr morgens. Diesmal verschlafe ich beinahe den Start des Flugzeugs.